Burgruine Wartau

Die Ruine Wartau liegt imposant und weithin sichtbar östlich des Weilers Gretschins auf dem St. Martinshügel.
Die zentrale Hauptburg besteht aus einem mächtigen Wohntrakt in Form eines massiven Turmhauses. Die unterteilende Wand ist später eingefügt worden; sie ist nicht mit den Aussenmauern verbunden und die Baufuge ist bis hinauf in den vierten Stock zu verfolgen.

In Innern wurde Kalkmörtelverputz verwendet, wie das auch bei der Burg Gräpplang und bei Alt-Regensberg der Fall war. Das Erdgeschoss wurde wohl nie bewohnt, fehlen doch dort jegliche Öffnungen für Licht und Luft. Vermutlich diente dieser Raum unter der Küche nicht als Verlies, sondern als Speisekammer und Keller.

Die vier, bzw. fünf erhaltenen Geschosse lassen sich aufgrund der Lichtöffnungen und Balkenlagen unterscheiden. In den oberen Stockwerken sind die zwei Wohnteile mit Durchgängen verbunden. Der alte Hocheingang in der Westmauer ist noch vorhanden. Bemerkenswert sind ein Kamin, bogenförmige Nischen als Rauchabzüge und eine in die Mauer eingelassene Abortnische. Im vierten und fünften Stockwerk sind dreiteilige Rundbogenfenster und solche mit geraden Stürzen sichtbar.

Die Burg wurde um 1400 um ein Stockwerk erhöht. Es wurden zuoberst Bollensteine und nicht Tuffsteine verwendet wie in den unteren Geschossen und auf einer Seite ist noch der zugemauerte Zinnenkranz sichtbar. Vermutlich war dieser Teil einst mit einem Satteldach gedeckt; Bauspuren weisen darauf hin. Um 1500 wurden die oberen Stockwerke umgebaut. Die Höhe des Turmes beträgt 22 m, ein Stockwerk war 4 m hoch. Die Mauern sind bis 1.75 m dick. Um den Zentralbau zieht sich eine weitläufige Ringmauer. Sie verläuft entlang der Höhenlinie und ist heute mehrheitlich von Wald bedeckt.

Innerhalb dieses Hofes lagen die Wirtschaftsgebäude und die Zisterne; der heutige Zugang wurde neu ausgebrochen. Das steil abfallende Gelände ausserhalb der Ringmauern machte einen Burggraben überflüssig.
Burgruine Wartau
9479 Gretschins
Foto Burgruine Wartau

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