Gute Perspektiven für die Natur

Die Wartauer Landschaft ist nicht nur ein Genuss fürs Auge, sie ist auch Lebensraum für viele teils seltene Pflanzen- und Tierarten. Zahlreiche trockene Magerwiesen sowie mehrere Feuchtgebiete und Flachmoore stehen deshalb als ökologisch wertvolle Standorte unter Schutz und werden dementsprechend gepflegt.

Wartau ist eine Gemeinde mit besonderem Reichtum an Naturschätzen. Neben den bereits erwähnten Trockenwiesen und -weiden tragen auch verschiedene Flachmoore und die Höhenlage von 464 m ü. M. (Rheinebene) bis 2343 m ü. M. (Alvier) dazu bei. Seitter (1982) vermutet Wartau als eine der pflanzenreichsten, wenn nicht als die pflanzenreichste Gemeinde in den Kantonen St. Gallen und Appenzell.

Von besonderer landschaftlicher Schönheit ist die Wartauer Rheinebene: Scheinbar willkürlich schlängeln sich hier die geschwungenen Linien des Mühlbachs und mehrerer Giessen durch das rechteckige Muster von Wiesen, Äckern und Wegen. Giessen sind vom Grundwasser gespeiste Bachläufe, die in der Ebene entspringen. Doch seitdem die Rheinsohle und der Grundwasserspiegel abgesunken sind, sind die meisten Wartauer Giessen versiegt. In einem weiteren Projekt will man die trockenen Giessen zu neuem Leben erwecken. Ablagerungen wurden bereits entfernt, die Ufergehölze werden verjüngt, und momentan wird die künftige Bewässerung von über zwei Kilometern Giessen aus dem Saarkanal projektiert.
Die Gemeinde Wartau ist sich ihrer Naturschätze bewusst und trägt ihnen Sorge.
Aufwertungsprojekte wie am Burghügel oder an den Giessen tragen ebenso dazu bei wie die Katalogisierung von Trockenmauern im gesamten Gemeindegebiet. Alle Naturschätze zu erhalten, auch unter wachsendem Siedlungsdruck und bei Strukturveränderungen in der Landwirtschaft, wird wohl eine stete Herausforderung bleiben.

Literatur:
– Seitter, H. (1982): Beitrag zur Flora des Alviergebietes und speziell der Gemeinde Wartau.
– Ber. Bot.-Zool. Ges. Liechtenstein-Sargans-Werdenberg 11, 7–20
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